In einem hitzigen, zerfahrenen Spiel versäumte es die Heimelf heute, größeren Nutzen aus seinen offensiven Möglichkeiten zu ziehen und musste sich am Ende mit einer Punkteteilung begnügen. In der Anfangsviertelstunde war der Gast das leicht spielbestimmende Team, ohne zunächst deutliche Chancen zu kreieren. Nach einer halben Stunde kam unser FC offensiv besser in die Gänge und ein toller Pass von Ivan Bilic in die Tiefe leitete den 1:0 Treffer für unseren FC ein. Sascha Thomas flankte von der rechten Seite auf den zweiten Pfosten, wo Nik Primorac relativ unbedrängt hochsteigen und zum 1:0 ins von ihm aus kurze linke Eck einköpfen konnte. Der FC drängte in der Folgezeit auf den zweiten Treffer, doch der Torwart der Gäste konnte die ein oder andere gefährliche Bogenlampe entschärfen, ein anderes Mal verhinderte eine Abseitsstellung von Spielertrainer Eisinger und wiederum ein beherztes Eingreifen des Torhüters den zweiten Treffer. Ein weiterer Schuss von Nik Primorac aus halblinker Position zehn Meter vor dem Tor ging knapp über die Latte. Mit der knappen Führung ging es in die Pause, was angesichts des Chancenübergewichtes ein großer Wermutstropfen war.
Nach dem Seitenwechsel kam nach fünf Minuten ein weiterer Rückschlag fürs Heimteam dazu, als sich der bis dahin sehr gut aufspielende Ivan Bilic nach einem Zweikampf im Mittelfeld und einem unglücklichen Aufkommen aus selbigem, sofort das Knie hielt. Letztlich musste dieser ausgewechselt und die taktische Ausrichtung in Folge verändert werden. Für ihn kam Emanuel Karamanitakis ins Spiel, der anstelle von Nik Primorac in die Spitze rückte, während der Torschütze zum zwischenzeitlichen 1:0 auf eine defensivere Position wechselte. Der unplanmäßige Wechsel brachte mit sich, dass der Zugriff im Mittelfeld nachließ und der Gast nach und nach selbst wieder gefährliche Bälle in die Tiefe spielen konnte. Die Quittung daraus erfolgte in der 60. und 62. Minute, als der FC durch einen Doppelschlag der Gäste aus dem Träumen an einen ersten Heimsieg gerissen wurde. Ein Ball auf der linken Seite führte zu einem kollektiven Aufschrei nach Abseits, der vom guten Referee nicht beantwortet wurde. Die Hereingabe konnte Lukas Bernauer nicht komplett unterbinden, stattdessen wurde der abgefangene und abgewehrte Ball in die Mitte zur Vorlage für den Gästestürmer, der aus zwei Metern ins lange Eck schob. Zwei Minuten später ließ man einen Distanzschuss der Gäste zu, der verdeckt flach ins linke Eck rauschte. Die Einwechslung von Emanuel Karamanitakis machte sich dann aber sieben Minuten nach dem Rückstand positiv bemerkbar, als dieser nach einem bereits verlorenen Ball beherzt nachsetzte, dem Keeper den Ball an der Strafraumkante in Höhe der Grundlinie abnahm und das Leder schlussendlich ins verwaiste Tor einschob. Weitere Torchancen der Gäste, bzw Bälle in die Tiefe, wurden von Lukas Bernauer meist im Ansatz schon abgefangen, hier und da war es auch etwas enger. Auf der Gegenseite hatte Sascha Thomas einen Distanzschuss, der vom Keeper zur Seite abgewehrt wurde, Enrico Eberle ebenfalls einen linken Hammer aufs kurze Eck, den der Keeper mit einer Fußabwehr gerade so über die Latte lenkte und Andre Karamanitakis einen leider abgeblockten strammen Distanzschuss aus 22 Metern. Da das Spiel gegen Ende hin noch aufbrausender war, als es in den 80 Minuten zuvor bereits phasenweise erkennbar war, kam die Entscheidung des Referees, keine Nachspielzeit anzuzeigen, sicherlich folgerichtig. Alles in allem zeigte Spielleiter Thorsten Hähne eine absolut souveräne Leistung in einem nie einfach zu leitenden Spiel. Dafür waren – auch wegen vergangener Aufeinandertreffen – bereits vorab zu viele Emotionen im Spiel.
Der eine Punkt für den FC war am Ende sicherlich zu wenig, um in der Tabelle Plätze gut zu machen. Auch angesichts des Chancenverhältnisses hatte man sicherlich mehr Zählbares erwartet. Gegenüber der ersten beiden Partien war jedoch eine kleine Verbesserung zu sehen. Insgesamt wurden deutlich mehr Torchancen erspielt, auch das Nachsetzen klappte besser. Zweite Bälle wurden nicht komplett verschenkt, stellenweise konnte man erste gute Spielzüge erkennen. Emanuel „E“ Karamanitakis wusste auch nach vier Wochen Abstinenz noch immer, wo das Tor steht und war sich nie zu schade, den ein oder anderen Meter nachzusetzen, was auch den Ausgleich erst ermöglichte. Daran kann sich sicherlich der ein oder andere ein Vorbild nehmen. Zweifellos bleiben auch für die nächsten Spiele und Wochen noch große Baustellen, die es eine nach der anderen abzuarbeiten gilt. Beim kommenden Gegner in Schatthausen muss man gegen einen agilen, schwer zu spielenden Gegner als Mannschaft alles in die Waagschale werfen und jeder für den Anderen zusätzliche Meter machen, um am Ende Zählbares mitnehmen zu können, anders sind die letzten Partien gegen die Spielgemeinschaft nicht zu interpretieren. FC